
Siemens Energy erwartet Rekordverlust
n-tv
Analysten hatten dies nicht erwartet: Siemens Energy steht vor einem Rekordverlust. Allein die Beseitigung von Qualitätsproblemen bei Windanlagen an Land schlägt mit 1,6 Milliarden Euro zu Buche. Dann kommen da noch höhere Produktionskosten für Windanlagen auf See hinzu.
Angesichts der neuerlichen Probleme im Windenergiegeschäft rechnet Siemens Energy im noch bis Ende September laufenden Geschäftsjahr mit einem Rekord-Nettoverlust von rund 4,5 Milliarden Euro. Im Mai war der Konzern noch von einem Fehlbetrag von mindestens gut 800 Millionen Euro ausgegangen. Ursächlich für die hohen Verluste sind die bereits angekündigten Sonderbelastungen bei der Tochter Siemens Gamesa, die der Mutterkonzern jetzt in München mit insgesamt 2,2 Milliarden Euro bezifferte. Siemens Energy hat damit im dritten Geschäftsquartal mehr Verlust gemacht als je zuvor seit der Abspaltung von Siemens.
Allein die Beseitigung von Qualitätsproblemen bei schon installierten Windanlagen an Land wird mit 1,6 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Außerdem belasten höhere Produktkosten für Windanlagen auf See noch einmal mit 600 Millionen Euro.
Überdies wird für Gamesa auch im vierten Quartal mit weiteren 600 Millionen Euro Verlust kalkuliert. Im Juni hatte Siemens Energy die Märkte mit der Mitteilung schockiert, dass wegen schadhafter Rotorblätter und Hauptlager Zusatzbelastungen von mehr als 1 Milliarde Euro zu erwarten seien.