Siemens Energy bekommt wohl die Bürgschaften
n-tv
Dem Konzern Siemens Energy geht es zu gut - zumindest was die Auftragslage betrifft. Zur Abarbeitung der mehr als 100 Milliarden Euro umfassenden Bestellungen braucht es finanzielle Garantien. Hier zierten sich die Banken - nun füllen Bund und Siemens offenbar die Lücke.
In den Gesprächen über staatliche Garantien für Siemens Energy für Großaufträge gibt es offenbar eine grundsätzliche Einigung. Der Großaktionär Siemens werde sich an der Absicherung für Aufträge beteiligen, heißt es aus Verhandlungskreisen. Über Details werde noch geredet. Für Aktien von Siemens Energy ging es deutlich nach oben - in der Spitze um mehr als sieben Prozent. Auch die Siemens-Papiere handelten fester.
Siemens Energy hatte bei der Bundesregierung wegen boomender Aufträge im Energiebereich Garantien für künftige Projekte angefragt. Hintergrund ist, dass Banken diese wegen der verschlechterten Bonität des Energietechnik-Konzerns sowie der Sorge vor einem Klumpenrisiko angesichts eines vollen Auftragsbuchs von mehr als 100 Milliarden Euro nicht mehr allein stemmen wollen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hatte sich bereits am Vortag sehr optimistisch gezeigt, dass man bald zu einer Lösung komme. An den Gesprächen seien neben der Bundesregierung ein Bankenkonsortium sowie der Großaktionär Siemens intensiv beteiligt, hatte er gesagt. Offiziell sagte ein Siemens-Vertreter auf Anfrage nur: "Wir befinden uns in sehr konstruktiven Gesprächen über eine bestmögliche Gesamtlösung im Interesse aller Beteiligten." Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte: "Die Gespräche laufen noch".
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.