
Sicherheitsempfinden beim Radfahren hat sich verschlechtert
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Dreiviertel der sächsischen Radfahrer fühlen sich im Straßenverkehr gefährdet. Wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Montag in Auswertung des Fahrradklima-Tests mitteilte, verschlechtert sich das Sicherheitsgefühl in fast allen Städten des Freistaates seit 2012 stetig. Bundesweit liegt der Wert bei 68 Prozent. "Die Menschen wollen mehr Wege mit dem Rad zurücklegen. Doch im Moment wird ihnen das schwergemacht", sagte ADFC-Geschäftsführer Konrad Krause. Stress, Angst und Unsicherheit dominierten auf den sächsischen Straßen.
Innerhalb Sachsens gibt es beim Sicherheitsgefühl erhebliche Unterschiede. Stollberg am Rande des Erzgebirges schneidet am besten ab. Aber auch hier empfindet noch eine leichte Mehrheit (52 Prozent) Unsicherheit. In Dresden betrifft dieses Gefühl 80 Prozent der Leute, in Plauen und Radeberg sogar knapp 90 Prozent.
Vor allem in den Städten Dresden und Leipzig werde zunehmend von Konflikten mit Autofahrern berichtet, hieß es. 62 Prozent der Befragten fühlten sich nicht als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. "Wir sehen ganz großen Handlungsbedarf", erklärte ADFC-Vorstand Janek Mücksch. Radfahren werde zunehmend als Stress empfunden. Auto- und Lkw-Fahrer würden nach Aussagen vieler Radfahrer ohne den erforderlichen Abstand an ihnen vorbeifahren.
Die Menschen steigen nur dann aufs Fahrrad, wen sie sich auf den vorhandenen Radwegen sicher fühlen, teilte der ADFC weiter mit. Durchgängige Fahrradwege und deren gute Oberfläche seien ebenso wichtige Faktoren wie die soziale Sicherheit. Auf abgelegenen und einsamen Radwegen hätten Menschen Angst vor Übergriffen. Sie trauten sich selbst tagsüber nicht, diese Wege zu benutzen.