Shootingstar Imen Siar: Sie macht aus ihren Mobbing-Erfahrungen "Glitter and Gold"
RTL
„I’m on the other side of the rising sun“ beschreibt Imen Siar im Song zur Woche der Vielfalt bei RTL das Gefühl, von allen gemobbt zu werden.
"Glitter and Gold" heißt der eingängige und gut gelaunte Song, den Sie momentan bei RTL rauf- und runterhören. Gesungen wird er von Imen Siar (23), der seit ihrem Auftritt bei "Britain's Got Talent" die Herzen zufliegen. Dabei hätte es der Londoner Sängerin mit marokkanisch-italienischen Wurzeln in ihrer Schulzeit gereicht, wenn die anderen Kids sie einfach nur in Ruhe gelassen hätten. Aus ihren schmerzhaften Erfahrungen wurde ein Song, der unter die Haut geht und soviel Positivity und Kraft ausstrahlt, dass man einfach mittanzen will.
"I'm on the other side of the rising sun" – "ich bin auf der anderen Seite des Sonnenaufgangs", beschreibt Imen Siar das Gefühl, nicht dazu zu gehören, von allen unterschätzt zu werden – "underestimated from day one". Sie erinnert sich: "In meiner Kindheit in Italien wurde ich heftig gemobbt." Aber Verstecken war noch nie Imens Ding! Sie wechselte die Klasse, fing noch mal neu an. "Schon damals hab ich beschlossen, den negativen Momenten eine positive Wendung zu geben." Auf der Bühne wollte sie stehen und zeigen, was sie kann. Und so tat sie in ihrer neuen Klasse einfach so, als sei sie extrem selbstbewusst – trotz aller inneren Zweifel.
Als sie bei einem Schul-Gesangswettbewerb Alicia Keys' "Girl on Fire" schmetterte, war auch ihren Zweiflern klar, dass mehr in Imen Siar steckt als nur eine Wahnsinns-Stimme. Dass daraus mal eine erfolgreiche Musikerinnenkarriere würde, war keineswegs selbstverständlich für ein Mädchen aus einer marokkanischstämmigen Familie. Gerade ihr Vater, Iman in einer muslimischen Gemeinde, habe befürchtet, dass sie ihr Kopftuch abnehmen könnte, erzählte sie in einem Interview. Stars wie Lizzo machen ihr Mut, lassen sie davon träumen, dass eines Tages auch eine Sängerin mit Hijab neben Beyoncé sitzen könnte.
Vor fünf Jahren verließ Imen mit ihrer Familie Mailand und fand bei ihrem Job im Ketten-Restaurant "Nando's" in London, wo sie übrigens immer noch arbeitet, ihr Glück – nicht nur privat in Gestalt ihres Ehemannes. Sie wurde von ihrem jetzigen Management entdeckt, schaffte es bei "Britain's Got Talent", dem britischen Pendant zum RTL-"Supertalent", bis ins Halbfinale und musizierte mit David Guetta. Gerade wurde sie vom Major-Plattenlabel Warner unter Vertrag genommen. Und nun singt sie den Song zur "Woche der Vielfalt" bei RTL, "Glitter and Gold" – übrigens der erste Song, den sie selbst geschrieben hat. Und er speist sich aus ihren Erinnerungen. Nicht nur aus den traurigen, sondern vor allem aus denen, wie sie es trotzdem geschafft hat. "Meine Texte sollen anderen Mut machen, es wie ich zu machen, ganz ohne Angst", verrät Imen.
Music-Download: Hier den Song "Glitter and Gold" von Imen Siar kaufen
Diese Lebensfreude und diesen Mut hört man ihrem mitreißenden und gut gelaunten Song einfach an. Und sie steht komplett hinter dem Diversity-Gedanken, der alle einschließt und nicht nur die Gemeinsamkeiten, sondern auch die Unterschiede feiert. Nicht zuletzt, weil LGBTIQ+-Star Tiziano Ferro einer der Helden ihrer Kindheit und jetzt ihr Mentor ist. "Ich möchte, dass die Branche so divers ist, dass nicht einmal extra erwähnt werden muss, dass da eine Frau ein Kopftuch trägt", wünscht sich die gläubige Muslima. "Imen" heißt übersetzt übrigens "Glaube". Und geglaubt hat sie auch an sich selbst, als es noch nicht wie auf Schienen lief. "Ich mochte das Gefühl, meine Peiniger eines Besseren zu lehren", sagt die Sängerin und hat eine Botschaft für die Mobber: "Egal, wie ihr mich behandelt habt, ich habe es trotzdem geschafft, meiner Leidenschaft zu folgen."