Shanghai: Lockdown für 26 Millionen Menschen endet
n-tv
Aufatmen für Millionen Chinesen in Shanghai: Nach vielen Wochen mit repressiven Corona-Maßnahmen und fast vollständigen Ausgangssperren, endet der Lockdown fast vollständig. Bis Mitte Juni soll die Produktion in der wichtigen Wirtschaftsmetropole wieder auf Hochtouren laufen.
Nach zwei Monaten striktem Lockdown sind in der ostchinesischen Hafenstadt Shanghai die Beschränkungen weitgehend gelockert worden. Seit Mittwoch durften die meisten der 26 Millionen Einwohner ihre Wohnungen wieder verlassen. Geschäfte öffneten. Auch wurde öffentlicher und privater Verkehr mit gewissen Einschränkungen wieder aufgenommen. Ausgenommen sind noch Nachbarschaften, die als Risikogebiete identifiziert sind. Auch sind rund 200.000 Menschen noch weiter in Quarantäne, wie Staatsmedien berichteten.
"Es ist ein surreales Gefühl", zitierte die parteinahe Zeitung "Global Times" den Shanghaier Wang Mohan, der am Vortag die Erlaubnis erhalten hatte, seine Wohnung zu verlassen. "Ich hätte niemals gedacht, dass ich das sagen würde, aber was ich am meisten tun will, ist zur Arbeit zu gehen. Ich habe es satt, allein zuhause festzustecken und nur nach draußen zu kommen, um meinen Mund aufzumachen und mich testen zu lassen."
Der Lockdown in dem Wirtschafts- und Finanzzentrum der zweitgrößten Volkswirtschaft war Ende März zunächst für fünf Tage über die Pudong-Seite östlich des Huangpu-Flusses verhängt worden. Doch wurden die Beschränkungen ausgedehnt und dauerten am Ende zwei Monate. Wegen unzureichender Lieferungen von Lebensmitteln, schlechter medizinischer Versorgung und teils chaotischer Verhältnisse hatte es heftige Kritik an den drakonischen Maßnahmen gegeben. Auf dem Höhepunkt der Welle hatte es in Shanghai im April 27.000 neue Infektionen an einem Tag gegeben. Doch meldete die Metropole am Dienstag nur noch 15 neue Fälle - so wenig wie seit drei Monaten nicht mehr. Landesweit berichtete die nationale Gesundheitskommission auch nur 68 Neuinfektionen, davon 46 asymptomatisch.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.