
Sexuelle Erregung ist in Atemluft messbar
n-tv
Im "Sexlab" an der Uni Porto zeigt ein Forscherteam Probanden diverse Filmclips mit den Themen Natur, Horror, Fußball und auch Erotik. Dabei wird die Atemluft der Zuschauenden untersucht. Und die ist bei Erotikvideos anders zusammengesetzt als bei Naturbildern.
Sexuelle Erregung lässt sich einer Studie zufolge an der Zusammensetzung der Atemluft nachweisen. "Die Versuchspersonen atmeten weniger Isopren und Kohlendioxid aus, die Konzentration von Abbauprodukten bestimmter Neurotransmitter nahm hingegen zu", heißt es in einer Mitteilung des Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) in Mainz. Die Forschenden hatten Probanden verschiedene Filmclips - darunter auch einen Erotikfilm - gucken lassen und analysierten dabei deren Atem.
Die im Fachblatt "Scientific Reports" publizierten Ergebnisse könnten helfen, sexuelle Funktionsstörungen besser zu bewerten, hieß es. Allerdings haben an der Studie nur 24 Männer und Frauen teilgenommen. "Um die Aussagekraft insgesamt zu erhöhen, möchten wir die Studie mit einer größeren Zahl an Probanden wiederholen", sagt Giovanni Pugliese, Forscher beim MPIC.
Die zwölf Frauen und zwölf Männer sahen sich im Research Laboratory on Human Sexuality, kurz "Sexlab", an der Universität Porto in zufälliger Reihenfolge verschiedene zehnminütige Filmclips an: eine Natur-Reisedokumentation, einen Horrorfilm, ein Fußballspiel und einen Erotikfilm. Währenddessen wurde kontinuierlich ihr Atem auf mehr als 100 organische Verbindungen untersucht. Gleichzeitig maßen Forschende die sexuelle Erregung der Testpersonen, indem sie etwa einen Temperaturanstieg an den Genitalien ermittelten.