Sexuelle Ausbeutung durch WHO-Mitarbeiter
DW
Während der Ebola-Epidemie von 2018 bis 2020 waren Mitarbeiter der Organisation im Kongo eingesetzt. Etliche von ihnen sollen ihre Position missbraucht haben.
Humanitäre Helfer haben bei ihrem Ebola-Einsatz in der Demokratischen Republik Kongo zahlreiche Frauen und einige Männer sexuell ausgebeutet oder vergewaltigt: Zu diesem Schluss kommt eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestellte Untersuchungskommission. Deren Mitglieder hatten 63 betroffene Frauen, zwölf Männer und weitere Mitarbeiter der WHO und mehrerer Hilfsorganisationen angehört.
Der nun vorgelegte Bericht dokumentiert neun Fälle von Frauen, die Vergewaltigungen meldeten, sowie 29 ungewollte Schwangerschaften. Vermutlich gebe es eine hohe Dunkelziffer. 83 mögliche Täter seien identifiziert worden, 21 von ihnen hätten mit Sicherheit bei der WHO gearbeitet. Die Vorwürfe richten sich unter anderem gegen WHO-Ärzte und leitende Mitarbeiter, sowohl Lokalangestellte wie Ausländer. Die meisten Beschuldigten hätten Übergriffe rundheraus abgestritten oder behauptet, der Sex sei einvernehmlich gewesen, heißt es.