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Sexualstraftäter in Berlin seit Tagen flüchtig
n-tv
Seit Mittwoch sucht die Polizei in Berlin und Brandenburg mit Hochdruck nach einem entflohenen Straftäter. Doch bislang fehlt jede Spur des 64-Jährigen, der wegen Totschlags und Sexualstraftaten in der Sicherheitsverwahrung untergebracht ist. Jetzt wenden sich die Ermittler mit Fahndungsfotos an die Öffentlichkeit.
Ein verurteilter Straftäter in Sicherungsverwahrung ist auf der Toilette in einem Berliner Einkaufszentrum die Flucht gelungen. Die Polizei fahndet jetzt in Berlin und Brandenburg öffentlich mit einem Bild nach dem Entflohenen - bislang jedoch ohne Erfolg. Der 64-Jährige, der in Brandenburg an der Havel untergebracht ist, hatte am Mittwoch Ausgang und war in Begleitung zweier Justiz-Bediensteter in Berlin. Im Europa-Center am Breitscheidplatz in der Nähe der Gedächtniskirche konnte er dann am Nachmittag entkommen. Der Mann sei bei einem Toilettengang für einen kurzen Moment unbeaufsichtigt gewesen und habe die Gelegenheit zur Flucht genutzt, teilte das brandenburgische Justizministerium am Freitag mit.
Der 64-Jährige war wegen Totschlags und Sexualstraftaten zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Sicherungsverwahrung wird bei besonders gefährlichen Straftätern angeordnet, sodass diese auch nach Verbüßung ihrer Freiheitsstrafe hinter Gittern bleiben. Sie haben aber auch Anspruch auf Ausgang. Der Gesuchte saß seit mehr als fünf Jahren in Sicherungsverwahrung in Brandenburg an der Havel.
Am Mittwoch wollte er bei einem mehrstündigen Ausgang nach Berlin laut Justizministerin ein Geschäft für seine Freizeitgestaltung aufsuchen. Nähere Angaben, um was für ein Geschäft es sich handelte, machte die Ministeriumssprecherin auf Nachfrage nicht. In einer hieß es, der Untergebrachte habe "aufgrund eines Verstoßes gegen den Grundsatz der erforderlichen unmittelbaren Beaufsichtigung" flüchten können. Gegen die beteiligten Bediensteten seien dienst- und arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet. Warum sie den Mann aus den Augen ließen, sagte die Ministeriumssprecherin nicht.