Sexualisierte Gewalt: Schulen sollen Konzepte entwickeln
n-tv
Nach dem Entführungs- und Missbrauchsfall von Edenkoben haben sich Regierungs- und Oppositionsfraktionen auf einen gemeinsamen Antrag verständigt. Sie wollen verpflichtende Schutzkonzepte an allen Schulen.
Mainz (dpa/lrs) - Die rheinland-pfälzischen Schulen sollen verpflichtend Konzepte entwickeln, um Kinder vor sexueller Gewalt und Missbrauch zu schützen. Das sieht ein fraktionsübergreifender Antrag vor, der am Mittwoch im Landtag in Mainz einstimmig verabschiedet worden ist. Darin wird die Landesregierung aufgefordert, "die rechtliche Grundlage bis Ende 2024 zu schaffen, damit alle Schulen spätestens im Schuljahr 2028/2029 ein Schutzkonzept gegen sexualisierte und andere Gewalt in der Schule zu erstellen haben". Redner mehrerer Fraktionen betonten in der Debatte, dass die Zeit notwendig sei, um ein solches Konzept zu erarbeiten.
Bildungsministerin Stefanie Hubig sagte: "Die Schulen brauchen Zeit, man muss viele Menschen mitnehmen und mit vielen sprechen, damit man am Ende Schutzkonzepte hat, die auch greifen." Die SPD-Politikerin kündigte an, ihr Ministerium werde mit Schulpsychologen die Erarbeitung der Konzepte begleiten und dafür zwei zusätzliche Psychologen einstellen.
"Wir müssen gemeinsam das Thema aus der untersten Schublade herausholen", sagte Hubig. Dafür brauchten die Schulen - und auch die Schulaufsicht - Haltung, Handlungssicherheit, Wissen und Vernetzung. "Jeder Fall sexualisierter Gewalt ist einer zu viel", betonte Hubig. "Jeder verhinderte Fall ist der beste Fall."