Sexismus-Award verliehen: Johnson soll sich äußern
n-tv
Die Sexismus-Debatte in der Londoner Downing Street reißt nicht ab. Einem Zeitungsbericht zufolge soll bei einer Weihnachtsfeier ein Preis für den "Sexisten des Jahres" verliehen worden sein. In einem öffentlichen Brief verlangt die Oppositionspolitikerin Rayner eine Erklärung von Premier Johnson.
Die Debatte über Sexismus und Frauenfeindlichkeit im britischen Parlament setzt Boris Johnsons konservative Partei weiter unter Druck. Vize-Oppositionschefin Angela Rayner forderte in einem auf Twitter veröffentlichten Brief an den Premierminister eine Erklärung zu einer angeblichen "Sexist des Jahres"-Auszeichnung. Einem Bericht der "Sunday Times" zufolge soll der Preis bei einer Weihnachtsfeier in der Downing Street verliehen worden sein.
"Sie sind letztlich verantwortlich für die Kultur und die Aktivitäten, die unter Ihrer Führung in der Downing Street stattfinden", schrieb die Labour-Politikerin Rayner. Johnson habe gerade erst öffentlich gesagt, es gebe keinen Raum für Sexismus in der Politik. Nur wenige Tage später würden neue Details darüber bekannt, dass sexistisches Verhalten nicht nur stattfinde, sondern auch noch gewürdigt werde, kritisierte Rayner.
Der Sprecher des Unterhauses, Lindsay Hoyle, hat kürzlich eine "radikale" Reform der Arbeitskultur im Parlament angekündigt, nachdem etliche Skandale bekannt geworden waren. So sorgte etwa ein Zeitungsbericht für Empörung, in dem Rayner von anonymen Tory-Quellen vorgeworfen wurde, Johnson im Parlament gezielt mit ihren Beinen abzulenken. Konservative Abgeordnete hatten demnach behauptet, Rayner versuche, den Premierminister wie in der berühmten Szene aus "Basic Instinct" abzulenken. In dem Film schlägt Schauspielerin Sharon Stone bei einem Polizeiverhör die Beine übereinander, um zu zeigen, dass sie keine Unterwäsche trägt.