Sex und Geschlechtskrankheiten - Die Gefahren bei Gonorrhö werden oft unterschätzt
DW
Die Zeiten als Gonorrhö, auch bekannt als Tripper, noch mit dunklen Gassen und Hinterhofbordellen in Verbindung gebracht wurde, sind vorbei. Infizieren kann sich jeder, aber ein Kondom kann schützen.
Die Symptome beim Tripper – auch als Gonorrhö bekannt - sind meist sehr unschön: Es kommt beispielsweise zu Ausfluss aus der Scheide oder der Harnröhre. "Dieser Ausfluss ist nicht klar, sondern eher eitrig. Beim Mann tritt der sogenannte 'Guten-Morgen-Tropfen' - wie der Name schon sagt - vor allem morgens aus der Harnröhre aus. Während der Nacht hat sich dort Sekret und Eiter angesammelt und zeigt sich dann morgens als dicker Tropfen", erklärt Norbert Brockmeyer vom Zentrum für sexuelle Gesundheit und Medizin 'WIR' in Bochum.
Die Gonorrhö ist eine bakterielle Entzündung, ausgelöst durch Gonokokken. Als Reaktion des Körpers bilden sich viele Leukozyten, also weiße Blutkörperchen. Eine gelbliche Flüssigkeit entsteht. Neben diesem Ausfluss kann es auch zu Schmerzen beim Wasserlassen kommen. Übertragen wird Tripper beim Sex. Starker Juckreiz und Schmerzen können erste Anzeichen für eine mögliche Infektion sein, viele jedoch bemerken gar nichts. Das trifft auf ungefähr 70 Prozent aller Infizierten zu.
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Gonorrhö tritt nicht nur an den Geschlechtsteilen auf
Auch der Analbereich, Mund und Rachen können von der Gonokokken-Infektion betroffen sein, zum Beispiel durch ungeschützten Oralverkehr. Zu einer Infektion kann es sehr schnell kommen, denn die Erreger haben eine hohe Ansteckungskraft. "Die Gonokokken werden häufig schon übertragen, bevor man das Kondom überhaupt in die Hand nimmt, weil man sich schon über andere Praktiken infiziert hat", sagt Brockmeyer.