Setzen die Taliban ihr altes Terrorregime fort?
n-tv
In Afghanistan haben die militant-islamistischen Taliban rund drei Wochen nach ihrer gewaltsamen Machtübernahme eine Übergangsregierung vorgestellt. Sie überraschten dabei mit dem wenig bekannten Mullah Mohammed Hassan Achund als Regierungschef. Der von vielen Beobachtern für dieses Amt vermutete Mullah Abdul Ghani Baradar, der zuletzt das Gesicht der Taliban nach außen war und der etwa das Abkommen mit den USA unter anderem über einen Truppenabzug für die Islamisten unterzeichnet hatte, wird Achunds Stellvertreter. Ein Blick auf das, was das Land nun erwartet.
Wie ist das Übergangskabinett zusammengesetzt? Alle nun bekannten 33 Minister und andere Amtsträger sind Männer. Bis auf drei gehören alle der Ethnie der Paschtunen an - zwei sind Tadschiken, einer ist Usbeke. Angehörige der Minderheit der Hasara sucht man vergebens. Alle 33 stammen zudem aus den Reihen der Taliban. Beobachter nennen es ein "Kabinett der Gewinner". Die Islamisten hatten ursprünglich erklärt, eine "inklusive Regierung" bilden zu wollen, also auch andere Politiker des Landes bei der Postenbesetzung einbeziehen zu wollen. Dass keine Frauen hochrangige Regierungsposten bekommen würden, hatten die Taliban bereits zuvor erklärt. Viele Ämter erhielten jene hochrangigen Taliban-Mitglieder, die bereits während der ersten Herrschaft der Islamisten in ähnlichen Funktionen tätig waren. Beobachter werteten dies als ein Zeichen dafür, dass der konservative und religiös legitimierte Kern der Gruppe weitgehend unverändert ist.More Related News