Serbien weist Putin-Kritikerin aus
n-tv
Auch nach der russischen Invasion in die Ukraine unterhält Serbien enge Beziehungen zum Kreml. Gleichzeitig leben im Land auch viele russische Putin-Kritiker. Immer wieder geht die Regierung in Belgrad gegen sie vor. Jetzt trifft es eine Übersetzerin, die sich gegen den Krieg ausgesprochen hat.
Serbien geht weiter gegen politisch unliebsame Ausländer vor. Die seit vier Jahren in Serbien lebende Russin Elena Koposowa muss binnen 30 Tagen das Land verlassen, wie sie und serbische Menschenrechtsaktivisten mitteilten. Ihr Antrag auf ständiges Aufenthaltsrecht in Serbien sei abgelehnt worden. Serbiens Innenministerium habe Koposowa mitgeteilt, dass sie ein Sicherheitsrisiko darstelle.
Die Russin ist von Beruf Übersetzerin. Sie hatte im März 2022 einen Aufruf zu einer Demonstration gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Belgrad mit unterschrieben. "Diese Entscheidung ist die letzte in einer Serie von Maßnahmen, die das Innenministerium (Serbiens) jüngst ergriffen hat", schrieb dazu das von westlichen Sponsoren geförderte Belgrader Zentrum für Sicherheitspolitik (BCBP).
Im Juli 2023 Sommer war der russische Friedensaktivist Pjotr Nikitin zwei Tage lang am Belgrader Flughafen bei einem Einreiseversuch festgehalten worden, durfte aber nach öffentlicher Kritik doch noch einreisen. Einen Monat später verweigerte Belgrad der ehemaligen montenegrinischen Vize-Regierungschefin Jovana Marovic die Einreise mit der Begründung, sie gefährde "die Sicherheit Serbiens und seiner Bürger". Marovic, eine Kritikerin des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic, vertritt proeuropäische Positionen.