Serbien und Kosovo beenden Blockade der Grenzübergänge
DW
Oberflächlich war es ein Streit um Autokennzeichen. Tatsächlich aber sind es politische Nachwehen der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo von Serbien vor 13 Jahren. Unter Druck der EU lenkten die Streithähne nun ein.
Serbien und das Kosovo haben nach der von der EU vermittelten Beilegung des Streits über Autokennzeichen mit der Aufhebung der Grenzblockaden begonnen. Auf serbischer Seite wurden Lastwagen und Autos entfernt, mit denen Grenzübergänge gesperrt worden waren. Im Laufe des Tages sollen sich auch Spezialkräfte der Kosovo-Polizei aus dem Grenzgebiet zurückziehen. Die Kosovo-Truppe der NATO (KFOR) rückte in das Grenzgebiet ein, um ein Wiederaufflammen des Streits zu verhindern.
Vor knapp zwei Wochen hatte die Blockade begonnen, nachdem die Regierung in Pristina anordnete, dass im Kosovo keine Kfz-Kennzeichen aus Serbien mehr verwendet werden dürfen. Die Regierung rechtfertigte diese Maßnahme als Vergeltung für die seit 2008 in Serbien geltende Vorschrift, Kennzeichen aus dem Kosovo nicht anzuerkennen. 2008 hatte der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, was die Regierung in Belgrad aber nicht anerkennt.