Sensations-Solo in 92. Minute belohnt den HSV
n-tv
Der Hamburger SV festigt seine Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Erlösung gibt es gegen Hannover 96 allerdings erst in der 92. Minute - nach seinem sensationellen Joker-Solo. Im Verfolgerduell dreht Darmstadt einen Rückstand beim SC Paderborn.
Darmstadt 98 hat durch einen Sieg im Verfolgerduell beim SC Paderborn den zweiten Platz der 2. Fußball-Bundesliga erobert. Die Lilien gewannen in Ostwestfalen nach Rückstand noch 2:1 (2:1) und zogen in der Tabelle am SCP vorbei. Darmstadt ist damit bereits seit neun Spielen ungeschlagen. Braydon Manu (10.) und Jannik Müller (24.) trafen für die von Torsten Lieberknecht trainierten Gäste. Paderborn, das zuvor alle fünf Heimspiele gewonnen hatte, war durch Robert Leipertz (3.) in Führung gegangen und hatte bei einem vergebenen Foulelfmeter von Marvin Pieringer (7.) sogar die Chance zum 2:0.
Die 11.238 Zuschauer sahen eine wilde Anfangsphase. Erst nahm Leipertz einen langen Pass von Maximilian Rohr perfekt an und vollendete gekonnt, kurz darauf scheiterten erst Pieringer und im Nachschuss auch Julian Justvan am glänzend parierenden Schlussmann Marcel Schuhen. Statt 2:0 hieß es wenig später 1:1: Manu köpfte nach einer Flanke von Tobias Kempe zum Ausgleich ein. Und es kam noch schlimmer für Paderborn, als Müller ebenfalls per Kopf das Spiel komplett drehte. Der SCP reagierte zunächst verunsichert und drängte erst nach der Pause mit Vehemenz auf den Ausgleich - vergeblich.
Der Hamburger SV hat seine Siegesserie fortgesetzt und die Tabellenführung ausgebaut. Die Mannschaft von Trainer Tim Walter gewann durch einen Treffer in der Nachspielzeit von Ransford Königsdörffer (90.+2) mit 2:1 (1:1) bei Hannover 96 und liegt nach dem fünften Erfolg nacheinander drei Punkte vor Verfolger Darmstadt 98. Hannover bleibt vorerst Vierter. Sei Muroya (4.) brachte die Gastgeber in einer temporeichen Anfangsphase in Führung. Der HSV kam durch ein Eigentor von Julian Börner (15.) vor 49.000 Zuschauern zum schnellen Ausgleich. Am Ende hatte Joker Königsdörffer mit einem sehenswerten Solo seinen großen Auftritt. Er zog am eigenen Strafraum los, ließ drei Hannoveraner unwiderstehlich stehen und blieb dann nach 80 Metern im Sprint auch vor Keeper Ron-Robert Zieler cool. Aus 15 Metern netzte Königsdörffer mit rechts unten links ein.
Sportlich hat Torhüter Loris Karius schon länger keine Schlagzeilen mehr produziert. Und doch ist sein wahrscheinlicher Transfer zum FC Schalke 04 ein aufsehenerregendes Thema, was vor allem an seinem Privatleben liegt. Beim Zweitligisten wird er wohl meist mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen müssen.