Senat, Gewerkschaft und Unternehmen für "Brückenstrompreis"
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Hamburgs rot-grüner Senat, die IG Metall, der Stahlhersteller ArcelorMittal und das Aluminiumwerk Speira haben sich gemeinsam für einen "Brückenstrompreis" für Industriebetriebe mit hohem Energieverbrauch stark gemacht. Wenn andernfalls energieintensive Industrie wegen unwirtschaftlicher Bedingungen abwandere, anderswo schmutzige Energie verbrauche und Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland verloren gingen, sei niemandem geholfen, erklärte Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Donnerstag.
"Ein von vorneherein zeitlich begrenzter, im Zeitverlauf abnehmend vergünstigter Industriestrompreis ist deswegen in der aktuellen Lage ein sinnvolles Mittel, damit die Industrie die nötige Transformation heute angehen und zugleich wirtschaftlich auch stemmen kann."
ArcelorMittal-Vorstandschef Uwe Braun betonte: "Wir benötigen dringend einen Brückenstrompreis, um die Phase der Transformation zu bewältigen." Der Manager argumentierte, dass das auch der Energiewende zugute kommen würde: Die Dekarbonisierung erfordere enorme Mengen erneuerbarer Energie für grünen Wasserstoff und CO2-freien Stahl.
IG Metall-Gewerkschaftssekretär Lukas Bürger warnte: "Vor dem Hintergrund nicht konkurrenzfähiger Strompreise werden in den Konzernen andernfalls Entscheidungen gegen die heimischen Standorte getroffen." Ähnlich äußerten sich die Betriebsratsvorsitzenden von ArcelorMittal und Speira, Andreas Hubert und Michael Ecker.