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Seltener Sound von Polarlichtern: Forschende finden die Ursache
Frankfurter Rundschau
Der Sound von Polarlichtern - ein Knallgeräusch - ist nur selten zu hören. Erst kürzlich konnten Forschende aus Finnland Vorkommen und Ursachen des Geräusches belegen.
Helsinki - Sie sind ein wunderschönes Naturschauspiel: Polarlichter treten meist an den Polregionen auf. Wie Polarlichter entstehen, ist mittlerweile bekannt. Was bisher vielen Menschen verborgen blieb: Polarlichter kann man auch hören. Die Laute sollen sich wie ein lautes Klatschen oder ein kurzes Knallgeräusch anhören. Da sie das bunte Himmelsspektakel jedoch selten begleiten, gab es im Laufe der Jahrhunderte viele Gerüchte und Mythen um den Sound von Polarlichtern. Viele Menschen sollen sogar Angst vor dem mysteriösen Geräusch gehabt haben, wie das amerikanische Wissensportal Science Alert berichtet. Die Forschung blieb lange skeptisch gegenüber der Existenz einer Akustik von Polarlichtern.
Erst eine jüngere Untersuchung von Unto Kalervo Laine, der an der Aalto Universität in Finnland forscht, konnte wortwörtlich endgültig Licht ins Dunkeln bringen: 2016 bestätigten die Forscher:innen, dass es den Sound der Polarlichter wirklich gibt. Schon im Jahr 2000 sollen zwei Forscher am finnischen „Geophysical Observatory in Sodankylä“ mit Untersuchungen zu dem Phänomen begonnen haben. Die Expert:innen konnten die zuvor beschriebenen Geräusche auch immer an den Orten nachweisen, an denen parallel ein Polarlicht gesichtet wurde.
Was passiert aber genau und warum ist das Geräusch so selten? Dafür muss man sich die Entstehung von Polarlichtern mal genauer anschauen: Vereinfacht erklärt, beginnt ihre Entstehung damit, dass die Sonne geladene Teilchen ins All schickt. Dieser sogenannte Sonnenwind erreicht dann die Erde. „Das Erdmagnetfeld lenkt all die Protonen und Elektronen um zu den Polen“, erläutert der Weltraumphysiker Dirk Lummerzheim vom Fachbereich Aeronomie der Universität von Alaska gegenüber dem SWR. Durch die Umlenkung werde Energie des Sonnenwindes in das Magnetfeld der Erde übertragen. Dadurch entstehe – vereinfacht erklärt – dann in 100 bis 200 Kilometern Höhe das Polarlicht.