Selenskyjs rhetorischer Glanzpunkt – eine Botschaft wie einst das Victory-Zeichen Churchills
Die Welt
Eine Rede, die von beeindruckendem Verständnis der amerikanischen Seele zeugt. Eine Rede, die überzeugt. Worte und Gesten, die Wolodymyr Selenskyj in den US-Kongress mitgebracht hat, erinnern an Winston Churchill 1941. Und sie werden ihre Wirkung entfalten.
Im Winter des Jahres 1941 reiste Winston Churchill nach Washington. Es war keine ungefährliche Reise; die deutsche Luftwaffe war ja nicht faul, und amerikanische Kriegsschiffe, die Waffen nach Großbritannien brachten, wurden von deutschen U-Booten versenkt. Churchill kam am 26. Dezember in Washington an, nach britischer Tradition dem „Boxing Day”, an dem man einander besucht und Geschenke mitbringt.
Es war bitterkalt. Der britische Premierminister sprach vor beiden Häusern des Kongresses, also dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Natürlich eilte ihm ein gewisser Ruf voraus: Jeder wusste, dass der dicke Mann mit dem Bulldoggengesicht zwar Humor hatte, aber keine Kompromisse kannte, wenn es ums Eigentliche und Eingemachte ging.