Selenskyj zur Offensive: "Wir sind dafür bereit"
n-tv
F-16-Kampfjets und einige andere westliche Waffen sind noch nicht geliefert, doch will die Ukraine offenbar nicht länger warten: Präsident Selenskyj erklärt in einem US-Interview, dass man für den Gegenschlag bereit sei. Schon jetzt ist klar: Er wird viele Leben kosten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht das Land gerüstet für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung von Gebieten von der russischen Besatzung. "Ich denke, wir sind heute dafür bereit", sagte er im Interview mit dem "Wall Street Journal", das die US-Zeitung auch als Video auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine gern noch einige Waffen für die Offensive gegen die russische Invasion gehabt hätte, aber nicht mehr Monate warten könne auf deren Lieferung.
"Wir glauben sehr an den Erfolg, ich weiß nicht, wie viel Zeit wir brauchen", sagte er. Zugleich wies der Regierungschef darauf hin, dass es dauern könne und der Preis für den Erfolg hoch sein werde. Seit Monaten wird über den Beginn der Offensive spekuliert, zeitweilig hatte es in Kiew geheißen, die Operation laufe bereits.
Zugleich forderte Selenskyj erneut deutlich mehr US-Flugabwehrsysteme vom Typ "Patriot", im Interview nannte er die Zahl 50. Er hatte sich in dieser Woche auch bei zahlreichen Treffen mit westlichen Staats- und Regierungschefs für eine "Patriot"-Koalition zum Schutz des ukrainischen Luftraums ausgesprochen. Die Kosten dürften sich auf umgerechnet Hunderte Millionen Euro belaufen. Selenskyj sagte, dass die Patriot-Raketen den besten Schutz böten und Russlands Terror stoppen könnten.