Selenskyj will russische Flugplätze angreifen
n-tv
Kiew lässt nicht locker: Erneut bittet Präsident Selenskyj die westlichen Partner um die Freigabe zum Einsatz schwerer Waffen gegen Ziele in Russland. Anders könne Moskau kaum zu einem Ende des Krieges gezwungen werden. Offenbar wurde den USA sogar bereits eine Liste mit konkreten Zielen überreicht.
Nach den jüngsten russischen Luftangriffen gegen ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Appell an den Westen zur Freigabe von Angriffen weit im russischen Hinterland erneuert. Die russischen Luftangriffe könnten nur mit Angriffen gegen die russischen Militärflugplätze tief auf russischem Staatsgebiet "und die Logistik des russischen Terrors" unterbunden werden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Zu diesem Zweck führe eine ukrainische Delegation Gespräche mit den Verantwortlichen in Washington.
Nach ukrainischen Medienberichten wurde der amerikanischen Seite sogar eine Liste mit den potenziellen Zielen dieser ukrainischen Angriffe mit Langstreckenwaffen auf amerikanischer oder anderer westlicher Produktion überreicht. "Die Säuberung des ukrainischen Luftraums von russischen Lenkbomben ist ein wichtiger Schritt, um Russland zu zwingen, ein Ende des Krieges und einen gerechten Frieden anzustreben", sagte Selenskyj. Allein in Charkiw starben nach jüngsten ukrainischen Angaben sechs Menschen, weitere 99 Menschen wurden bei dem russischen Luftangriff verletzt, der ein mehrstöckiges Wohngebäude traf. "Und das ist nur in Charkiw, und dies ist nur ein Tag der russischen Angriffe", betonte Selenskyj.
"Ich appelliere an die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland: Wir müssen in der Lage sein, die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung wirklich und umfassend zu schützen", sagte Selenskyj weiter. "Wir brauchen Langstreckengenehmigungen, und wir brauchen Ihre Langstreckengeschosse und -raketen."