
Selenskyj will Kriegsrecht um 90 Tage verlängern
Die Welt
Die Ukraine stellt sich auf einen langen Krieg ein: Präsident Selenskyj will das Kriegsrecht statt um 30 Tage jetzt um drei Monate verlängern. Ein Präsident betonte, mit einer kürzeren Verlängerung mache man der Bevölkerung falsche Hoffnung. Mehr im Liveticker.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will das wegen der russischen Invasion verhängte Kriegsrecht und die angeordnete Mobilmachung um drei Monate verlängern lassen. Die entsprechenden Gesetzentwürfe wurden am Mittwoch veröffentlicht. Nach der als sicher geltenden Bestätigung durch die Abgeordneten gilt der Kriegszustand damit bis zum 23. August. Einen Tag später feiert die Ukraine traditionell ihren Unabhängigkeitstag.
Der ukrainische Präsidentenberater Oleksiy Arestowytsch rechtfertigte die Verlängerung. Der von Russland begonnene Krieg werde bin in den Herbst dauern, sagte Arestowytsch am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen. Man mache der ukrainischen Bevölkerung nur falsche Hoffnung, wenn das Kriegsrecht wie bisher immer nur um 30 Tage verlängert werde. Im Krieg sei eine ehrliche Kommunikation mit der Gesellschaft notwendig, sagte der Berater, der sich vor allem zu Militärfragen äußert. Die Dauer des Kriegszustands sehen Experten als einen Indikator dafür, für wie lange sich Kiew noch auf mögliche Kämpfe einstellt.