Selenskyj: "Rhetorik von Deutschland hat sich verändert"
n-tv
Die EU-Sanktionen gegen Russland gehen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj nicht weit genug. Er pocht noch immer auf ein Gas-Embargo, doch Deutschland verschließt sich dagegen. Trotz aller Kritik sieht Selenskyj eine positive Entwicklung im deutsch-ukrainischen Verhältnis.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut mehr Unterstützung aus Deutschland und einen härteren Kurs der Bundesregierung gegenüber Russland gefordert. Im Interview mit dem Sender Bild Live lobte Selenskyj am Freitag das Kohle-Embargo im neuen EU-Sanktionspaket gegen Russland und verlangte zugleich weitergehende Maßnahmen. Einige Länder, darunter Deutschland, seien aber "gegen ein Öl- und Gas-Embargo", kritisierte Selenskyj.
Der ukrainische Staatschef mahnte erneut mehr Unterstützung an. "Deutschland hat uns nicht mit Waffen unterstützt. Deutschland hat offen darüber gesprochen, dass wir kein Mitglied der NATO sein werden. Aber wenn wir ehrlich bleiben: Die Rhetorik von Deutschland hat sich verändert. Deutschland ist konservativ und kalt - aber der Zug hat sich bewegt", sagte Selenskyj.
Die Menschen in Deutschland seien aber "absolut nicht kalt", betonte der ukrainische Präsident. Er habe die großen Demonstrationen für die Ukraine gesehen. "Da war viel Unterstützung. Dort habe ich das Gesicht der Deutschen gesehen", sagte Selenskyj.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.