Selenskyj kritisiert Orbans "Friedensmission"
n-tv
Ohne Auftrag der EU besucht Ungarns Regierungschef Orban Moskau und Peking, um über eine Lösung im Ukraine-Krieg zu sprechen. Brüssel reagiert entsetzt. Auch beim ukrainischen Präsidenten Selenskyj stoßen Orbans Alleingänge auf Ablehnung.
Bei der Suche nach einer Friedenslösung für den russischen Angriffskrieg hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deutlich gegen Alleingänge wie die des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban ausgesprochen. "Wenn jemand Reisen in die Hauptstadt des Kriegs machen will, um zu reden und vielleicht irgendwas auf Kosten der Ukraine zu versprechen, warum sollten wir so eine Person beachten?", sagte Selenskyj beim Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft bei Oxford. Moskau sei immer interessiert, die Geschlossenheit des Westens durch individuelle Angebote oder auch Erpressung zu brechen, sagte er.
Orban ist kürzlich ohne Abstimmung mit Brüssel oder Kiew nach Moskau zu Gesprächen mit Kremlchef Wladimir Putin gereist. Der Ungar hat dabei nach eigenen Angaben Möglichkeiten für ein Ende des seit Februar 2022 währenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ausloten wollen.
Vor dem Besuch in Moskau war Orban auch in Kiew. Später reiste er in die chinesische Hauptstadt Peking und zum US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Die von ihm selbst als "Friedensmission" bezeichnete Reisetätigkeit stieß in den EU- und NATO-Staaten weithin auf Ablehnung.