Selenskyj entlässt engen Weggefährten Bakanow
n-tv
Der ukrainische Präsident Selenskyj entlässt einen langjährigen Wegbegleiter und ordnet offenbar die Sicherheitsbehörden neu. Neben Geheimdienstchef Bakanow muss auch Generalstaatsanwältin Wenediktowa gehen. Gründe dafür werden bisher nicht genannt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei Schlüsselfiguren seiner Sicherheitsbehörden entlassen. In einem Erlass berief er den Chef des Geheimdienstes SBU, Iwan Bakanow, ab. Laut den vom Präsidialamt in Kiew veröffentlichten Erlassen wurde auch Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa ihres Amtes enthoben.
Wenediktowas Funktion soll von Oleksij Simonenko übernommen werden. Begründungen für die Personalentscheidungen wurden in den kurzen Dokumenten nicht gegeben. Auch ein Nachfolger für den Posten des Geheimdienstchefs wurde zunächst nicht genannt. Der 47-jährige Bakanow ist enger Weggefährte Selenskyjs aus dessen Zeiten als Fernsehkomiker, er leitete den Geheimdienst seit 2019. Seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine Ende Februar hat Selenskyj so gut wie keine Personalwechsel vorgenommen.
Unterdessen verlange der ukrainische Präsident im Streit um eine Turbine für Gazprom vom kanadischen Regierungschef Justin Trudeau eine strikte Einhaltung der Sanktionen gegen Russland. Das teilte Selenskyj auf Twitter mit. Er äußerte sich dabei nicht zum Hintergrund dieser Ermahnung an ein Land, das einer der stärksten Unterstützer der Ukraine ist. Die Ukraine hatte Kanada aber zuletzt wegen der Entscheidung kritisiert, auf deutsche Bitte die Lieferung einer gewarteten russischen Turbine für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 zu ermöglichen.