
Selbst milde Covid-19 Verläufe hinterlassen Organschäden
Frankfurter Rundschau
Das Hamburger Universitätsklinikum veröffentlicht eine Studie zu lang- und mittelfristigen Organschäden durch das Corona-Virus.
Hamburg – Mittelfristig hinterlassen selbst milde bis moderate Verläufe einer Coronainfektion Schäden an den Organen. Bei Betroffenen steigt nach Erkenntnissen von Expertinnen und Experten unter anderem die Gefahr für Thrombosen in den Beinvenen. Zu diesem Ergebnis kam eine am Mittwoch (05.01.2022) veröffentlichten Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Die Fachleute untersuchten 443 ehemals Infizierte im Mittel rund zehn Monate nach ihrer Erkrankung.
Bei den Betroffenen wurde ein um etwa drei Prozent reduziertes Lungenvolumen sowie ein leicht erhöhter Atemwiderstand verglichen zur Normalbevölkerung festgestellt. Die Untersuchungen des Herzens ergaben eine durchschnittliche Abnahme der Pumpkraft um ein bis zwei Prozent. Der Spiegel eines speziellen Markerproteins im Blut, das Auskunft über die Belastung des Herzens gibt, stieg bei den Patienten um 41 Prozent.
Demnach ging auch die Nierenfunktion um zwei Prozent zurück. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellten laut UKE bei Ultraschalltests fest, dass bei den Teilnehmer:innen zwei- bis dreifach häufiger Zeichen einer zurückliegenden Beinvenenthrombose auftraten. Keine Auffälligkeiten wies dagegen das Gehirn auf. Betroffene berichteten außerdem nicht von Beeinträchtigungen der Lebensqualität.