Selbst Djokovic-Ausraster zerrupft Alcaraz-Attacke nicht
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Die Geburt des nächsten Superstars: Carlos Alcaraz verzaubert Wimbledon und feiert die epische Wachablösung von Novak Djokovic, den selbst seine Wut und eine Becker-Rolle nicht retten. Ein 20-Jähriger schlägt den schier Unbesiegbaren - in einem der besten Tennis-Krimis aller Zeiten.
Erinnern Sie sich daran, wo Sie dieses Spiel gesehen haben. Diesen epischen Clash. Wo Sie staunen, jauchzen und ihren Kopf schütteln durften. Wo Sie Zeuge von etwas Bedeutendem geworden sind: Zeitenwechsel, Wachablösung, Staffelstabübergabe. Wie auch immer Sie es nennen wollen. Es geht an diesem Sonntagabend um all die historischen Dinge, die noch in Jahrzehnten für Geschichten sorgen werden. Es geht um die Geburt eines neuen Superstars, der zur Legende reifen könnte.
Der Wimbledon-Sieger 2023 heißt Carlos Alcaraz. Und nicht Novak Djokovic. Das Finale zwischen dem Spanier und dem Serben wird als eines der größten in die Historie des Tennissports eingehen. Denn die Sensation ist perfekt. Es gibt einen neuen König. Und er ist nur 20 Jahre alt. Mit 1:6, 7:6 (8:6), 6:1, 3:6, 6:4 behält der Youngster in einem beinahe fünfstündigen Krimi die Oberhand. Samt Boris-Becker-Rollen, Schläger zertrümmern und Fehden mit dem Publikum. Welch. Ein. Duell.
Alcaraz hat nicht einfach Wimbledon gewonnen. Er hat einen der Besten aller Zeiten geschlagen. Einen Mann, der auf diesem Platz praktisch unbesiegbar war. Der in diesem Jahr sein vielleicht bestes Tennis jemals spielte. 45 Spiele hatte der Weltranglistenzweite auf dem Centre Court von Wimbledon nicht verloren, 34 Partien in Serie hatte er in London gewonnen. "Beckers Wohnzimmer" hätte längst in "Djokovic' Heimathafen" umbenannt werden müssten, so wohl fühlt er sich auf dem Heiligen Rasen. Und dann kam der beste 20-Jährige, der jemals einen Tenniscourt betreten hat.