Seenotretter bergen mehrere Hundert Menschen
DW
Die zivilen Seenothelfer von SOS Méditerranée und Open Arms haben die Migranten und Flüchtlinge vor dem Ertrinken im zentralen Mittelmeer gerettet. Das Schiff "Open Arms Uno" erhielt die Erlaubnis, Sizilien anzulaufen.
Innerhalb von zwei Tagen hat das Rettungsschiff "Ocean Viking" weitere 159 Migranten gerettet, wie die französische Hilfsorganisation SOS Méditerrannée mitteilte. Zunächst habe die Crew der "Ocean Viking" in internationalen Gewässern vor der Küste Libyens 40 Menschen von einem überfüllten Boot, das zu kentern drohte, aufgenommen. Bei einer weiteren Rettung holten die freiwilligen Helfer fast 120 Migranten an Bord. Viele der Geretteten seien dehydriert und erschöpft.
Binnen einer Woche habe das Schiff damit bereits mehr als 210 Menschen aufgenommen, hieß es von Seiten der Seenotretter weiter.
Für die knapp 100 Geretteten an Bord der "Open Arms Uno" ist ein sicherer Hafen in Sicht. Die italienischen Behörden hätten dem privaten spanischen Seenotrettungsschiff den Hafen Messina auf Sizilien zugewiesen, teilte die Organisation Open Arms auf Twitter mit. Die Crew der "Open Arms Uno" hatte die Menschen vor zehn Tagen im Mittelmeer gerettet.
Das zentrale Mittelmeer zählt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Jedes Jahr versuchen Zehntausende Flüchtlinge und Migranten, in oft seeuntauglichen Booten, von den Küsten Nordafrikas aus nach Europa zu gelangen. Die meisten kommen in Italien an. Es gibt im Mittelmeer keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission mehr. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten nach Flüchtlingen und Migranten Ausschau.
Seit Beginn des Jahres sind laut IOM fast 920 Menschen bei der Überfahrt im zentralen Mittelmeer gestorben oder gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte laut Experten hoch sein.