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Science-Fiction-Klassiker „Dune“ im Kino: Lawrence von Arrakis
Frankfurter Rundschau
Denis Villeneuve hat dem Science-Fiction-Klassiker „Dune“ zu seiner ersten überzeugenden Verfilmung verholfen – auch wenn das wagnerianische Epos nur die Ouvertüre ist
Manche Romane, scheint es, wollen einfach nicht verfilmt werden, und trotzdem versucht sich immer wieder jemand daran. Aus „Don Quixote“ zum Beispiel, der Walt Disney, Orson Welles und schließlich Terry Gilliam überforderte, will einfach kein guter Film werden. Auf Frank Herberts „Dune“ schien ein ähnlicher Fluch zu lasten. David Lynchs Version von 1984 nehmen Liebhaber alle paar Jahre aus dem Regal, um nachzuschauen, ob nicht doch irgendwo ein guter Film darin versteckt ist. Wahrscheinlich hat diese Erstverfilmung in ihren zahllosen – sich vielfach unterscheidenden – VHS- und DVD-Editionen so viel Staub angezogen wie ein halber Wüstenplanet.
Zwei „Dune“-Miniserien fielen verständlicher, aber doch künstlerisch so obskur aus, dass sie nur noch zum Ruhm einer weiteren und, wie es inzwischen schien, ultimativen Version beitrugen: Der Filmavantgardist Alejandro Jodorowsky erdachte sie in den siebziger Jahren zusammen mit dem Zeichner Jean Giraud. Ihr einziger Nachteil: Sie wurde nie gedreht.
Nun aber ist der Fluch gebrochen. Das Hollywoodstudio Warner Brothers war bereit zu riskieren, was man (auch im eigenen Haus) Jodorowsky einst verwehrt hatte: Ein angemessenes Blockbuster-Budget für eine künstlerische Herangehensweise. Zum Dank schürte ein Kritiker der „New York Times“ anlässlich der Premiere vorletzte Woche in Venedig gleich Zweifel, ob Warner das Geld denn wohl wiedersehen werde. Nun, tragen wir es ruhig in kleinen Portionen in die wieder geöffneten Filmpaläste. Und sei es als Spende dafür, dass sich großes Kino weiter lohnt.