
Schwindel - wenn die ganze Welt sich dreht
DW
Schwindel ist keinesfalls ein seltenes Phänomen und betrifft auch nicht nur ältere Menschen. Sogar Kinder können Schwindelattacken bekommen. Die gehen oft zwar schnell vorbei, Angst machen sie trotzdem.
Alles um einen herum dreht sich wie auf einem Karussell. Der Boden schwankt und man verliert die räumliche Orientierung. Wenn unser Gleichgewicht gestört ist, fühlen wir uns unsicher im Raum, irgendwie wackelig auf den Beinen, stützen uns vielleicht an einer Wand ab, weil wir das Gefühl haben, im nächsten Moment umzufallen.
In schlimmen Fällen können Betroffene weder gehen noch stehen. Dabei ist Schwindel nicht immer nur eine Sache von wenigen Sekunden oder Minuten. In einigen Fällen kann er Stunden oder sogar Tage und noch länger anhalten. Auch wenn Mediziner davon ausgehen, dass Schwindel meist einen gutartigen Verlauf nimmt, ist für diejenigen, die eine solche Attacke erfahren, ein solches Erlebnis vor allem eines: beängstigend.
Das Risiko, im Laufe seines Lebens Schwindel zu erfahren, liegt nach Schätzungen der Deutschen Hirnstiftung in Berlin bei dreißig bis vierzig Prozent der Bevölkerung. Zunächst denken wir bei Schwindel wohl an ältere Menschen, die vielleicht ein bisschen tatterig sind, nicht mehr so stabil auf den Beinen und denen halt manchmal schwindelig wird.
"Es ist ein sehr häufiges Symptom", sagt Doreen Huppert vom Deutschen Schwindel- und Gleichgewichtszentrum der LMU München. Und es sind bei weitem nicht nur Ältere, die Schwindel entwickeln können. "Wir haben hier sogar eine Kinder- Schwindelambulanz. Schwindel kann in jedem Alter auftreten, kommt mit zunehmendem Alter allerdings häufiger vor. Es gibt Schwindelformen, die durchaus auch junge Menschen und Menschen mittleren Alters betreffen", so Huppert.
Schwindel bei kleineren Kindern ist in vielen Fällen der sogenannte "rezidivierende Schwindel des Kindesalters", eine Form von Schwindel, die in Abständen immer wiederkehrt. "Dabei kommt es zu meist kurzen Schwindelattacken", erklärt Huppert. "Die Kinder können dann oft nicht richtig stehen und müssen sich hinsetzen oder hinlegen. Nach einer kurzen Zeit ist es vorbei, und sie sind wieder ganz munter." Diese Art des Schwindels gehört zum großen Kreis der Migräne-artigen Erkrankungen und ist bei kleineren Kindern die häufigste Ursache für Schwindelattacken.