
Schwimmlehrerin: „Viele Kinder haben Rückschritte gemacht“
Frankfurter Rundschau
Die Frankfurter Schwimmschule kann gar nicht so viele Kurse anbieten, wie es Anfragen gibt. Durch die Schließung der Schwimmbäder sind viele Kinder verunsichert.
Frankfurt - Ganz entspannt die Beine bewegen, ruft Heike Füllbeck den Kindern ihres Seepferdchenkurses zu. Die Schwimmnudel mit beiden Händen vor sich haltend und mit Schwimmflügeln am Arm bewegen sich die Vier- bis Sechsjährigen durch das Becken in der Dahlmannschule in Bornheim. „Eigentlich könnten wir rund um die Uhr arbeiten, so lang sind die Wartelisten für die Kurse“, sagt Füllbeck. Auch die Intensivkurse in den Sommerferien der Schwimmschule Frankfurt, bei der die 46-Jährige auf Honorarbasis angestellt ist, sind fast komplett ausgebucht. Der Bedarf an Schwimmkursen war schon vor Corona groß. Jetzt ist er gigantisch. Der monatelange Rückstand lässt sich aber nicht so leicht aufholen, zumal mit der Schließung des Rebstockbads weitere Wasserflächen weggefallen sind. Und die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen. „Viele Kinder haben Rückschritte gemacht“, berichtet Füllbeck nach fast neun Monaten ohne Möglichkeit ins Schwimmbad zu gehen. In Delfinkursen, den Nachfolgekursen des Seepferdchens, hätten viele Kinder zu Beginn nicht mal eine Bahn geschafft. „Wir hatten teilweise Kinder dabei, die aus Angst und Verunsicherung geweint haben.“ Das sei sehr bedrückend. Gerade bei diesen Kindern gehe es darum, einfühlsam zu sein und sie nicht zu stressen. „Wir arbeiten dann mit dem Stand, auf dem sie sind. Wenn man ihnen keinen Druck macht, kommt die Sicherheit zurück“, erklärt Füllbeck. Es werde so lange geübt, bis die Kinder eine Bahn schaffen.More Related News