Schwimmer Lukas Märtens holt erste deutsche Goldmedaille in Paris
n-tv
Was für ein grandiose Schwimmshow: Shootingstar Lukas Märtens fliegt über 400 Meter Freistil zum olympischen Gold. Der 22-Jährige beschert dem deutschen Team die erste Medaille der Sommerspiele in Paris. Den Fabelweltrekord von Pau Biedermann verpasst er nur knapp.
Mit der Goldmedaille um den Hals kämpfte Lukas Märtens gegen die Tränen. Pustete durch. Einmal. Zweimal. Dann brach es aus ihm heraus. Bei der Nationalhymne in der La Defense Arena weinte der erste deutsche Becken-Olympiasieger seit 36 Jahren Tränen des Glücks. Märtens hatte über 400 m Freistil die erste deutsche Medaille in Paris gewonnen, im Alter von 22 Jahren sicherte er sich nach drei WM-Medaillen und EM-Gold 2022 den größten Titel seiner noch jungen Karriere.
In 3:41,78 Minuten schlug er vor dem Australier Elijah Winnington und Kim Woomin aus Südkorea an. 17.000 Zuschauer hatten das Feld nach vorne gepeitscht, eine einmalige Kulisse für die Schwimmer. An den 15 Jahre alten Weltrekord von Paul Biedermann (3:40,07) im Hightech-Anzug kam Märtens zwar nicht heran, aber das war an diesem Abend völlig egal.
Schon im April bei den deutschen Meisterschaften hatte Märtens mit der besten Zeit auf dieser Strecke seit zwölf Jahren am Weltrekord gekratzt. Damit steht, wie er damals in Berlin schon scherzte, der Landesrekord von Sachsen-Anhalt immer noch. Isabel Gose schwamm zehn Minuten später ebenfalls über 400 m Freistil in deutschem Rekord auf Platz fünf und schwärmte im ARD-Interview von Märtens: "Er hat es sich so verdient. Er kann so stolz auf sich sein. Er macht im Training so krasse Sachen." Auch ihr kamen die Tränen.
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