Schwimmbäder: Sicherheitsdienste sollen vor Gewalt schützen
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Schwimmbäder sind in Hessen keinesfalls ein Kriminalitätsschwerpunkt, beteuert das Innenministerium. Wenn viele Gäste erwartet werden, buchen jedoch einige Bäder inzwischen vorsorglich Security-Dienste.
Wiesbaden (dpa/lhe) - An einem heißen Badetag Anfang Juli erhitzen sich im Schwimmbad in Langen im Rhein-Main-Gebiet die Gemüter. Vermutlich wegen einer Eifersuchtsgeschichte geraten mehrere Badegäste in Streit, es gibt Platzwunden und Kratzer, die Polizei rückt mit mehreren Streifenwagen an. Ist dies ein unrühmlicher Einzelfall - oder gibt es in hessischen Schwimmbädern regelmäßig Probleme mit aggressiven Gästen? Eine stichprobenartige Umfrage ergibt, dass sich einige Bäder inzwischen Unterstützung von Sicherheitsdiensten holen. Gewalt gegen die Mitarbeiter oder unter Gästen ist jedoch eher eine Ausnahme.
"99 Prozent der hessischen Bäder haben das unter Kontrolle", sagte die Vorsitzende des Landesverbandes Hessen im Bundesverband deutscher Schwimmmeister, Michaela Fisseler-Weinrich. "Frei- und Hallenbäder stellen in Hessen keinesfalls einen Kriminalitätsschwerpunkt dar", erklärte auch ein Sprecher des Innenministeriums in Wiesbaden. Die Fallzahlen seien in den vergangenen drei Jahren rückläufig. Sollten Schwimmbadbetreiber eine Sicherheitsberatung der Polizei benötigen, dann stehe diese jederzeit zur Verfügung. Der Sprecher rief alle Betroffenen dazu auf, sich bei Körperverletzungsdelikten in Schwimmbädern umgehend an die Polizei zu wenden. Die gelte auch für Sexualdelikte.
Im Waldschwimmbad Rosenhöhe in Offenbach sind seit Jahren regelmäßig Sicherheitsleute im Einsatz, wie der Vorsitzende des Ersten Offenbacher Schwimm-Clubs, Matthias Wörner, sagte. Auslöser sei eine Pfefferspray-Attacke gegen eine Kassierin gewesen. Mit der Unterstützung des Sicherheitsdienstes hätten die Badmitarbeiter auch an heißen Wochenenden "alles im Griff", betonte Wörner. "Die Beckenaufsicht muss schließlich darauf achten, dass niemand ertrinkt." Sie könne sich nicht mit Streitigkeiten außerhalb des Beckens befassen.