Schwimm-Teenie Lydia Jacoby enthront Lilly King

Nicht Topfavoritin Lilly King, sondern ihre erst 17 Jahre alte US-Landsfrau Lydia Jacoby wird überraschend Olympiasiegerin über 100 Meter Brust. Der Inselstaat Bermuda jubelt über das erste Gold überhaupt.

Lydia Jacoby riss Mund und Augen auf, als sie auf die Anzeigentafel blickte. Es dauerte einige Sekunden, bis die erst 17 Jahre alte US-Schwimmerin registrierte, dass ihr im olympischen Schwimmbecken der Gold-Coup gelungen war. Nicht ihre Landsfrau und große Favoritin auf den Olympiasieg, Lilly King, schlug als Erste an, sondern der Teenie aus Alaska: Jacoby steigerte ihre persönliche Bestzeit über 100 Meter Brust, die sei bei der US-Qualifikation für die Spiele in Tokio aufgestellt hatte, um 33 Hundertselsekunden auf 1:04,95 Minuten. King, Doppelolympiasiegerin 2016 in Rio de Janeiro, musste sich mit Bronze zufrieden geben, Silber gewann die Südafrikanerin Tatjana Schoenmaker. "Es war verrückt", sagte Jacoby - die erste Schwimmerin aus Alaska in einem olympischen Schwimm-Team der USA: "Aus einem Staat mit einer so kleinen Bevölkerung zu kommen, zeigt, dass man es schaffen kann, egal wo man herkommt." Die deutschen Schwimmerinnen Isabel Gose und Annika Bruhn schieden im Halbfinale über 200 Meter Freistil aus.