
Schwesig gegen Kürzungen für Landwirte
n-tv
Der Protest der Bauern gegen den Abbau von Subventionen durch die Bundesregierung ist laut und heftig. Doch auch in den Regierungen der Bundesländer regt sich Widerstand. Aus Schwerin kommen zudem Vorschläge zum Sparen an anderer Stelle.
Schwerin/Berlin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat das von der Bundesregierung angestrebte Ende der Steuervergünstigungen für Bauern kritisiert. "Wir brauchen eine starke Landwirtschaft, auch damit die Preise stabil bleiben. Die Kürzungen für die Landwirtschaft gehen zu weit und kommen zu plötzlich", sagte die SPD-Politikerin dem "Stern" (Dienstag). "Da muss eine vernünftige Lösung gefunden werden", erklärte Schwesig und schloss sich damit Forderungen der Landwirte an, die am Montag in Berlin lautstark gegen die Pläne der Berliner Ampel-Koalition protestiert hatten.
Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Till Backhaus (SPD) brachte am Dienstag alternative Sparvorschläge in die Debatte ein. So sprach er sich für die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs für Hybrid-Fahrzeuge aus. Damit könnten nach seinen Angaben 1,2 Milliarden Euro eingespart und somit die Vergünstigungen für die Bauern erhalten werden.
"Der Bund muss 17 Milliarden Euro sparen. Eine Milliarde soll allein die Landwirtschaft bringen. Das ist überzogen und ungerecht. Nicht umsonst hat sich am Montag in Berlin der Frust entladen", sagte Backhaus. Das von der Berliner Ampel-Koalition vereinbarte Sparprogramm schmälere die Erträge der Agrarbetriebe spürbar. Hinzu kämen gestiegene Ausgaben für Energie, Dünger und Kraftstoffe. Allein die Landwirtschaftsunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern rechneten mit Ertragseinbußen von 200 bis 300 Millionen Euro im Jahr, da die Kosten angesichts des Preisdrucks aus dem Handel nur zum Teil weitergereicht werden könnten.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.