Schwesig: Bundeseinheitliche Empfehlung für Dritt-Impfung
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - In den Alten- und Pflegeheimen Mecklenburg-Vorpommerns soll es von diesem Monat an in breitem Umfang Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus geben. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Gespräch mit der "Schweriner Volkszeitung" (Freitag) an. Am Dienstag werde sich das Kabinett in Schwerin mit einer Gesamtstrategie des Landes für die sogenannten Booster-Impfungen befassen. "Unsere Bürger und Bürgerinnen brauchen Klarheit, für wen die dritte Impfung außerhalb der Pflegeheime empfohlen wird. In vielen Gesprächen werde ich nach der dritten Impfung gegen Corona gefragt", sagte Schwesig der Zeitung. Sie sprach sich dafür aus, möglichst rasch eine bundeseinheitliche Empfehlung für Dritt-Impfungen herauszugeben.
Im Landkreis Nordwestmecklenburg war bereits am Mittwoch mit den Auffrischungsimpfungen begonnen worden. Den Angaben zufolge werden zunächst über 80 Jahre alte Menschen geimpft, bei denen die Impfung schon länger zurückliegt. Bei dieser Altersgruppe sei davon auszugehen, dass das Immungedächtnis nachlasse, hieß es. Neben den Hausärzten planen die Kommunen, mobile Impfteams auf den Weg zu schicken. Das werde voraussichtlich ab Mitte September der Fall sein, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums in Schwerin. Der Start der Corona-Auffrischungsimpfungen in einigen Bundesländern ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) stieß aber beim Ärztepräsidenten Klaus Reinhardt auf Kritik. Zwar spreche theoretisch einiges dafür, sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstag). Insgesamt fehlten aber noch aussagekräftige Studien, ob, wann und für wen eine Booster-Impfung nötig sei. Die Stiko plant eine Empfehlung zeitnah, wie ihr Chef Thomas Mertens sagte. Auf ein genaues Datum könne er sich aber noch nicht festlegen.