Schwerin wirbt mit Kranichen aus den USA
n-tv
Mehr als 600.000 Euro lässt sich die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern eine aktuelle Werbekampagne kosten. Eines der in diesem Zuge verbreiteten Bilder ist jedoch irreführend. Darauf sind keine heimischen Vögel abgebildet, sondern Kraniche auf einem anderen Kontinent.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat im Rahmen einer neuen Kampagne mit Kranichen aus den USA auf einem Fotomotiv für sich geworben. Das bestätigte die Staatskanzlei. "Das Foto wurde dem Landesmarketing MV durch die beauftragte Agentur vorgeschlagen", teilte die Staatskanzlei mit. Das Thema war zuvor im Schweriner Landtag bei der Befragung der Landesregierung durch die FDP-Abgeordnete Sabine Enseleit aufgekommen. Auf Kosten der Agentur sei das Foto ausgetauscht worden, hieß es. Das neue Motiv zeigt den Angaben zufolge Kraniche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Die Werbekampagne mit Kosten in Höhe von mehr als 600.000 Euro machte die Landesregierung Ende des vergangenen Jahres öffentlich. Allein die Kreation, Grafik und agenturseitige Umsetzung kostete laut Regierung mehr als 80.000 Euro. Die Motive, zu denen auch eine große Schiffsschraube und Fischer vor einem Kutter gehören, sollen animiert an Großbildflächen im öffentlichen Nahverkehr und an publikumsstarken Standorten in Innenstädten präsentiert werden, hieß es in einer Pressemitteilung im Dezember.
Die Motive wurden vom Landesmarketing zusammen mit einer Rostocker Agentur entwickelt. "Wir erzielen Wow-Effekte", gab sich Staatskanzleichef Patrick Dahlemann damals überzeugt. Dazu erklärte er: "Beeindruckende Bilder und ansprechende Texte, die Lust machen auf unser wunderschönes Bundesland. Wir adressieren Rückkehrerinnen und Rückkehrer, Gäste und Investoren gleichermaßen. Wir locken mit dieser Vielfalt. Wir locken mit unseren Stärken. Wir locken mit unseren Kontrasten." Er freue sich sehr, dass mit der Agentur in so kurzer Zeit ein strategischer und inhaltlicher Neustart für die erfolgreiche Landeskampagne "MV tut gut." entwickelt worden sei.