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Schweizer stimmen über Ehe für alle ab
DW
Als einziges Land in Westeuropa erlaubt die Schweiz homosexuellen Paare bislang keine Ehe wie zwischen Mann und Frau. Konservative Kreise wollen, dass dies so bleibt und setzten eine Volksabstimmung durch.
Das Parlament in Bern hatte, unterstützt von der Regierung, im vergangenen Jahr die Möglichkeit der Eheschließung für gleichgeschlechtliche Paare beschlossen. Homosexuelle Paare sollen demnach zivil heiraten oder ihre bereits eingetragenen Partnerschaften in eine Ehe umwandeln können. Der Gesetzestext sieht auch vor, dass gleichgeschlechtliche Paare gemeinsam Kinder adoptieren können. Lesbische Frauen können sich in einer homosexuellen Partnerschaft auch künstlich befruchten lassen.
Die Schweizerische Volkspartei und konservative Gruppen wollen das verhindern. Sie hatten nach der Entscheidung aus Bern Unterschriften eingereicht und damit eine Volksabstimmung über die "Ehe für alle" durchgesetzt, die an diesem Sonntag abgehalten wird. Sie wollen die Ehe nur als Verbindung zwischen Mann und Frau akzeptieren. Den Initiatoren sind vor allem Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare oder Samenspenden für lesbische Paare ein Dorn im Auge. Das gefährde das Kindeswohl und bedeute "den Tod des Vaters", argumentieren sie.