Schweizer Käser wegen fahrlässiger Tötung verurteilt
n-tv
In der Schweiz erkranken Dutzende Menschen nach dem Verzehr von Käse eines Herstellers aus dem Kanton Schwyz. Sieben Menschen sterben sogar. Obwohl schnell klar wird, dass der Käse mit Listerien kontaminiert war, dauern die Ermittlungen vier Jahre. Nun fällt das Gericht sein Urteil.
Ein Schweizer Käsehersteller ist im Zusammenhang mit verunreinigten Produkten wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Das Bezirksgericht Schwyz verhängte eine zur Bewährung ausgesetzte zweijährige Gefängnisstrafe. Eine zusätzliche Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 120 Franken (rund 122 Euro) wurde ebenfalls mit Bewährungsauflagen verhängt.
Laut Anklage starben sieben Personen, weil sie den mit Listerien befallenen Käse des Herstellers gegessen hatten. Der Angeklagte wurde auch wegen mehrfacher Körperverletzung und Verstößen gegen das Lebensmittelgesetz schuldig gesprochen. Der verurteilte Käser sprach allen Betroffenen vor Gericht sein Beileid aus und sagte, er bedauere den Vorfall. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Staatsanwaltschaft zufolge erkrankten insgesamt 34 Konsumenten zwischen 2018 und 2020 an Produkten der mittlerweile geschlossenen Käserei in Steinerberg im Kanton Schwyz. Die Listerien waren im Mai 2020 bei einer Inspektion entdeckt worden. Alle Abnehmer wurden aufgefordert, die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Eine wissenschaftliche Analyse brachte Ermittler daraufhin auf die Spur früherer Erkrankungen. Die Ermittlungen in dem Fall dauerten fast vier Jahre.