
Schwedens Notenbank geht in die Vollen
n-tv
Neun Prozent Inflation sind deutlich vom Zielwert entfernt. Grund genug für die schwedische Notenbank, den Zinssatz deutlich anzuheben. Es wird nicht die letzte Straffung des geldpolitischen Kurses sein.
Die schwedische Zentralbank bekämpft die hohe Inflation mit dem größten Zinsschritt seit fast 30 Jahren. Der geldpolitische Schlüsselsatz wurde überraschend kräftig um einen vollen Prozentpunkt auf 1,75 Prozent angehoben, wie die Riksbank in Stockholm mitteilte. Die Inflation sei zu hoch. Die Teuerung schwäche die Kaufkraft der Haushalte und erschwere den Verbrauchern und Unternehmen die Finanzplanung.
Ökonomen hatten mehrheitlich lediglich mit einer Anhebung um 0,75 Prozentpunkte gerechnet. Die Notenbank reagieren mit dem größten Zinsschritt seit November 1992 auf die Inflationsrate, die aktuell mit 9,0 Prozent auf dem höchsten Stand seit drei Jahrzehnten gestiegen ist.
Die Teuerung ist damit auch weit über das Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank hinausgeschossen. Diese rechnet mit weiter anziehenden Verbraucherpreisen. Trotz wachsender Rezessionssorgen in dem skandinavischen Land will die Zentralbank im kommenden halben Jahr auf geldpolitischem Straffungskurs bleiben, wie sie nach dem Zinsentscheid signalisierte.
