Schweden und Finnland reagieren kühl auf türkische Auslieferungsforderungen
Die Welt
Liefern Schweden und Finnland gewisse „Terroristen“ nicht an die Türkei aus, würde der Nato-Aufnahme der beiden Länder nicht zugestimmt werden. Erdogan erwartet die Umsetzung der Zusagen. Der schwedische Justizminister verweist auf die „unabhängige“ Justiz seines Landes. Mehr im Liveticker.
Schweden und Finnland haben kühl auf die Forderungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach einer Auslieferung dutzender „Terroristen“ reagiert. Der schwedische Justizminister Morgan Johansson verwies am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP auf die dafür zuständige „unabhängige“ Justiz seines Landes. Finnlands Justizministerium gab an, keine „neuen“ Auslieferungsersuche aus der Türkei erhalten zu haben.
Erdogan hatte die beiden Länder am Donnerstag aufgefordert, ihre Zusagen im Rahmen eines Abkommens, das den Weg für einen Nato-Beitritt freigemacht hatte, umzusetzen. Schweden habe schriftlich zugesagt, „73 Terroristen“ auszuliefern, sagte er, ohne nähere Angaben zu machen.