
Schweden gewinnt den ESC 2023 - Deutschland wieder Schlusslicht
DW
Die Sängerin Loreen wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und holte den Sieg beim Eurovision Song Contest in Liverpool - elf Jahre nach ihrem ersten Triumph. Die deutsche Band Lord Of The Lost landete ganz hinten.
Mit 39 Jahren ist Loreen eine erfahrende Profikünstlerin, doch ihr zweiter Sieg beim ESC trieb ihr dennoch die Tränen in die Augen. Die Schwedin mit marokkanisch-berberischen Wurzeln hatte mit ihrem Song "Tattoo" einen lupenreinen Soloauftritt hingelegt und überzeugte das Publikum sowie die Länderjurys gleichermaßen. Loreen ist erst die zweite Künstlerin nach Johnny Logan, der ein Doppelsieg gelungen ist.
Schon Wochen vor dem Finale des Musikwettbewerbs galt sie als haushohe Favoritin auf den Sieg - nach ihrem Triumph 2012. Damals gewann sie in Baku mit der Pophymne "Euphoria. Ihr größter Konkurrent in diesem Jahr, der Finne Käärijä, landete auf dem zweiten Platz, gefolgt von der israelischen Sängerin Noa Kirel.
Die deutsche Dark Rock-Band "Lord Of The Lost" belegte den letzten Platz und hat damit den Fluch der letzten Jahre, nämlich den des Schlusslichts für Deutschland , nicht brechen können. Zum letzten Mal war das dem Sänger Michael Schulte 2018 in Lissabon gelungen - er wurde damals Vierter. Viel besser erging es an diesem Abend den Gastgebern auch nicht - das Vereinigte Königreich belegt den vorletzten Platz.
Das Duo Twortschi, das für die Ukraine antrat, kam auf den sechsten Platz. Den Titel konnten sie zwar nicht verteidigen, doch ihr Auftritt wird den meisten Zuschauerinnen und Zuschauern im Gedächtnis bleiben. Ihre moderne Elektropop-Nummer "Heart of Steel" bezieht Stellung gegen den Krieg, beschwört den Mut der Menschen angesichts einer nuklearen Bedrohung und wurde inspiriert vom Durchhaltevermögen der ukrainischen Soldaten im Stahlwerk Azovstal in Mariupol.
Die Gastgeber sorgten in Liverpool dafür, dass die Ukraine allgegenwärtig war. Das Motto hieß "United By Music", die Farben der Bühne und das begleitende Design wurden vom ukrainischen Blau-Gelb dominiert, kombiniert mit den Farben des Union Jack, der Flagge des Vereinigten Königreichs und dem knalligen Pink der kultigen Mütze des Sängers des Kalush Orchestra, den Siegern des ESC 2022. Die Briten als Zweitplatzierte im letzten Jahr sind mit dem Sender BBC als Gastgeber des ESC eingesprungen, da die Ukraine aufgrund des russischen Angriffskrieges auf ihr Land eine solche Veranstaltung nicht realisieren konnte.