Schwede in Leipzig erhält Nobelpreis für Evolutionsforschung
n-tv
40 Jahre nach seinem Vater erhält auch Svante Pääbo den Nobelpreis. Der schwedische Evolutionsforscher gilt als Vater der Paläogenetik. Zu seinen Erkenntnissen zählt, dass in uns noch heute Spuren der Neandertaler ruhen. Zudem entdeckte er einen ausgestorbenen Verwandten des Menschen.
Er entzifferte das Genom des Neandertalers und entdeckte den bis dato unbekannten Denisova-Menschen: Für seine Forschung zur Evolution des Menschen und zu dessen ausgestorbenen Verwandten erhält der in Leipzig arbeitende schwedische Evolutionsforscher Svante Pääbo den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit. Pääbo ist Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA).
Er forsche vor allem aus wissenschaftlichem Interesse, aus "Neugier", sagte Pääbo. Aber die Entschlüsselung der DNA der Neandertaler, für die er ausgezeichnet wird, könne auch von konkreter "medizinischer Bedeutung" sein, zum Beispiel in der Corona-Pandemie.
"Der größte genetische Risikofaktor, um schwer zu erkranken und sogar zu sterben, wenn man infiziert wird von dem Virus, kommt vom Neandertaler zum modernen Menschen", führte der Schwede aus. Er und sein Team würden dies nun intensiv untersuchen "und versuchen zu verstehen, was der funktionale Unterschied ist. Und das könnte zu besseren Behandlungen führen."
Wie halten sich Frostbeulen in der kalten Zeit gut warm? Und warum fährt unser Körper sein typisches Frieren-Programm mit Gänsehaut, Zittern und Co.? Das sind Fragen, auf die Physiologen Antworten geben können. Also die Medizinerinnen und Mediziner, die sich mit den normalen Stoffwechselvorgängen im menschlichen Körper beschäftigen.