Schwache Jobdaten beflügeln US-Börsen
n-tv
Unerwartet schlechte Arbeitsmarktdaten geben den US-Börsen Auftrieb und lassen den Hoffnungen auf eine Zinswende wieder mehr Raum. Vor allem Apple sorgt mit einem Kurssprung für Kauflust im Tech-Segment.
US-Anleger haben zum Wochenausklang nach überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten bei Aktien zugegriffen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,2 Prozent höher auf 38.675 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte zwei Prozent auf 16.156 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,3 Prozent auf 5127 Stellen zu. Alle drei großen Wall-Street-Indizes erzielten damit wöchentliche Gewinne.
Am US-Arbeitsmarkt sind im April mit 175.000 deutlich weniger Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen worden als erwartet, was die Hoffnungen auf sinkende Zinsen an den Börsen wiederbelebte. "Aus Sicht der Fed sind die Daten durch die Bank schwach, und darauf kommt es wirklich an", sagte Anlagestratege Jason Pride von Glenmede. Die Notenbank will die hartnäckig bleibende Inflation eindämmen und dabei auch den heißgelaufenen Arbeitsmarkt abkühlen.
Seit Jahresbeginn hatten sich die Erwartungen an eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed an den Börsen merklich abgekühlt. An den Terminmärkten wurde die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed im September am Freitag nun auf 78 Prozent taxiert. Vor Veröffentlichung der Daten waren es nur 63 Prozent gewesen. Auch die Zahl der fest erwarteten Zinssenkungen in diesem Jahr stieg auf nunmehr zwei Schritte nach zuvor einem an.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.