
Schwaben hängen durch
Frankfurter Rundschau
Ohne ihre besten Spieler geraten Durchschnittsklubs leicht ins Straucheln. Warum der VfB Stuttgart ein gutes Beispiel dafür ist. Ein Kommentar.
Die „Stuttgarter Zeitung“ hat am Tag nach der 0:1-Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld schon gewusst, was jetzt zu tun ist: „Der VfB Stuttgart muss Abstiegskampf lernen.“ Das ist das eine: nach der Überperformance in der Aufstiegssaison die Köpfe auf Klassenerhalt zu programmieren. Das andere ist noch offenkundiger: Es wäre sehr hilfreich, wenn die besten Spieler zeitnah zurückkehren würden. Und dann auch nicht allzu lange bräuchten, um wieder die gewohnte Betriebstemperatur anzunehmen.
Kein anderer Klub ist so sehr von Blessuren oder Covid-19-Erkrankungen gebeutelt wie der VfB Stuttgart. Die Topstürmer Silas und Kalajdzic langzeitverletzt, die zentrale Abwehr - Torwart Müller sowie die Innenverteidiger Kempf und Mavropanos - außer Kraft, Stützen wie Führich und Marmoush weggebrochen. Irgendwann ist es dann zu viel.
Deshalb sollte man dennoch nicht 1:4 in Augsburg untergehen und mit einem 0:1 gegen Bielefeld noch gut bedient sein. Aber es erklärt schon, warum eine blutjunge Mannschaft ihre Struktur verliert, zumal zu allem Überfluss noch der in der vergangenen Saison überragende Mittelfeldspieler Wataru Endo herumschlappt wie ein Scheintoter. Die fehlende Sommerpause wegen Olympia, dazu die langen Trips zu Länderspielen haben dem Japaner zu arg zugesetzt.