Schutzstatus für Wölfe erneut im Fokus
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Die Forderungen nach der Lockerung des Schutzstatus für Wölfe erhalten neue Nahrung. Landwirtschaftsminister Sven Schulze begrüßt Überlegungen in Brüssel und fordert auch Aktivität in Sachsen-Anhalt.
Magdeburg/Brüssel (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Agrarminister Sven Schulze (CDU) begrüßt Überlegungen, den Schutzstatus des Wolfs auf EU-Ebene zu prüfen. Er wolle in den kommenden Tagen in Brüssel weitere Gespräche dazu führen, teilte Schulze am Mittwoch mit. Er ist aktuell Vorsitzender der Agrarministerkonferenz. Die Zahl der Wolfsrudel steige. "Damit wird es für uns immer dringlicher, in den Herdenschutz zu investieren. Die Kosten hierfür steigen stetig", so Schulze. "Für Weidetierhalter sind sie teils existenzbedrohend. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt die Tierhalter mit all seinen Möglichkeiten - dauerhaft wird das kaum noch zu stemmen sein."
In Brüssel und Straßburg machen sich derzeit vor allem konservative Politiker dafür stark, dass Wölfe weniger streng geschützt werden sollen. In einer rechtlich nicht verbindlichen Resolution forderte das EU-Parlament vergangene Woche die Europäische Kommission auf, den Schutzstatus von Wölfen und Bären abzuschwächen. Hintergrund sind Klagen von Landwirten, dass die Raubtiere Nutztiere wie Schafe reißen.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen soll angekündigt haben, dieser Bitte nachzukommen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. "Ich habe die Dienststellen der Kommission angewiesen, eine eingehende Analyse der Daten durchzuführen", schrieb sie dem Bericht zufolge in einem Brief an Abgeordnete der Union. Ob die Analyse aber tatsächlich ergibt, dass der Schutzstatus gelockert werden soll, ist offen.