Schulze zum Artenschutz: "Die Zeit läuft ab"
n-tv
Die UN-Staaten sind bereits an dem Versuch gescheitert, Richtlinien für Biodiversität umzusetzen. Nun sollen sie ihre Versprechen einhalten, fordert Bundesumweltministerin Schulze. Ambitionierte Ziele könnten aber nur erreicht werden, wenn auch die Wirtschaft reguliert werde.
Die deutsche Umweltministerin Svenja Schulze hat sich für ein "ehrgeiziges" neues Rahmenabkommen zum globalen Kampf gegen das gefährliche Artensterben eingesetzt. "Die Zeit läuft ab", warnte die Ministerin in einer Rede über Video auf der Weltnaturschutzkonferenz (Cop15), die online und vor Ort in der chinesischen Stadt Kunming stattfindet. Ausmaß und Geschwindigkeit des Artenverlustes seien besorgniserregend. Die Ziele in der bis Frühjahr 2022 angestrebten Vereinbarung zum Schutz und zur Wiederherstellung der Ökosysteme müssten "ambitioniert und konkret" sein.
Schulze stellte sich hinter Pläne, 30 Prozent der Fläche an Land und im Meer bis 2030 unter Schutz zu stellen. Es müsse zudem gewährleistet werden, dass die Ziele in nationale Pläne umgesetzt und ihre Erfüllung überwacht werden. "Das neue Rahmenabkommen zur Artenvielfalt muss wirksamere und entschiedenere Mechanismen zur Umsetzung auf allen Ebenen beinhalten", sagte Schulze. Diesmal müsse sichergestellt werden, dass keines der Ziele ein leeres Versprechen bleibe. Die Ministerin bezog sich offenbar auf frühere Ziele der knapp 200 Vertragsstaaten der UN-Konvention zur biologischen Vielfalt, die weit verfehlt wurden.