
Schulze: mehr Einsatz vom Bund für Nutzung von Brachflächen
n-tv
Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) fordert vom Bund einen stärkeren Einsatz für die temporäre landwirtschaftliche Nutzung von Brachflächen oder Blühstreifen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) solle eine klare Aussage Richtung EU-Kommission machen, dass 2023 diese Flächen genutzt werden sollen, sagte der CDU-Politiker am Freitag nach einem Gespräch mit Vertretern landwirtschaftlicher Verbände und dem Vorsitzenden des Agrarausschusses im Europäischen Parlament, Norbert Lins (CDU).
Eigentlich sollen künftig vier Prozent des Ackerlandes in der EU nicht mehr aktiv bewirtschaftet, sondern für ökologische Zwecke eingesetzt werden. Das können zum Beispiel Brachflächen oder auch Blühstreifen für den Artenschutz sein. Lins unterstützte das Ziel. Aus seiner Sicht müsste die Aussetzung dieser Regelung bestenfalls für die Jahre 2023 und 2024, mindestens aber für das Jahr 2023 greifen.
Die EU-Kommission hatte angesichts drohender Lebensmittelknappheit aufgrund des Ukraine-Kriegs bereits im März vorgeschlagen, schon bestehende "ökologische Vorrangflächen" in diesem Jahr für den Anbau von Futter- und Lebensmitteln freizugeben. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) sprach sich gegen weitergehende Forderungen auch aus den Ländern aus, auf den Brachflächen wieder alles anbauen zu können. Ermöglicht wurde lediglich, dass Gras und Pflanzen der Flächen als Futtermittel genutzt werden dürfen.
