
Schulze ist ab sofort alleinige Fraktionschefin der Grünen
n-tv
Für die Grünen ist es ein Paukenschlag: Bei ihrer Klausur stimmt die neue Fraktion nach mehr als zwei Jahrzehnten gegen eine Doppelspitze. Der bisherige Co-Fraktionschef Hartmann hat ein neues Amt im Blick.
München (dpa/lby) - Nach mehr als 20 Jahren werden die Grünen im bayerischen Landtag in der neuen Legislaturperiode erstmals nicht mehr von einer Doppelspitze angeführt. Alleinige Vorsitzende ist ab sofort Katharina Schulze. Die 32 Abgeordneten stimmten am Dienstag bei der Fraktionsklausur bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für Schulze und damit für den Abschied von der seit 2000/2001 üblichen Doppelfraktionsspitze. Als Fraktionsvize soll Johannes Becher Schulze "den Rücken freihalten, nach innen wirken und die politische Konkurrenz inhaltlich stellen", wie es hieß.
Der bisherige Co-Fraktionschef Ludwig Hartmann hatte nicht mehr für die Wahl als Vorsitzender kandidiert und die Neuaufstellung vorgeschlagen. Er selbst strebt das Amt des Vizepräsidenten des bayerischen Landtags an. "Wir gestalten das Amt des Landtagsvizepräsidenten neu: Als eine Kraft, die auf Versöhnung setzt. Als eine Kraft, die den gesellschaftlichen Konflikten ein Forum gibt und sie mit Umsicht moderiert", sagte er nach der Wahl. Es sei ihm eine Ehre, dieses Amt in der neuen Legislaturperiode zu gestalten. Nach zehn Jahren als Fraktionschef wolle er sich nun "auf allen Ebenen" für den Zusammenhalt der Gesellschaft einsetzen.
Schulze sagte: "Ich bin bereit, anzupacken und die mir angetragene Verantwortung und strategische Führung in der Fraktion zu übernehmen. In Zeiten, in denen viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind, will ich den Menschen Richtung und Halt geben und konkrete Lösungen für die Zukunft unseres Landes einbringen."

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.