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Schubser auf Firmenfeier - Freispruch für Makler
n-tv
Sechs Jahre nach dem folgenschweren Vorfall bei einer Firmenfeier auf Mallorca spricht die Justiz den Angeklagten überraschend frei. Dafür gerät ein anderer unter Verdacht.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Überraschendes Ende im Prozess um einen vermeintlich folgenschweren Schubser bei einer Firmenfeier auf Mallorca vor sechs Jahren: Das Landgericht Düsseldorf hat den wegen schwerer Körperverletzung angeklagten Immobilienmakler freigesprochen. Nach Überzeugung der Richter war dem 48-jährigen Düsseldorfer nicht nachzuweisen, dass er Ende August 2018 am Rande der Feier einen angetrunkenen Kollegen zu Boden gestoßen hatte, der zuvor zwei weibliche Auszubildende sexuell belästigt haben soll. Der inzwischen 44-Jährige erlitt einen Schädelbruch und irreparable Hirnschäden. Er ist dadurch schwerbehindert.
Die Richter sahen sich die Aufnahmen des Geschehens aus einer Überwachungskamera an und kamen zu dem Schluss: "Darauf sieht man ja gar nichts." Fazit: "Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass der Angeklagte bei dem Gerangel den Kollegen überhaupt berührt hat."
Es liege vielmehr nah, so die Richterin, dass nicht der nach dem Vorfall als untragbar entlassene Makler, sondern der Geschäftsführer der Firma den angetrunkenen Mitarbeiter derart folgenreich geschubst habe.