
Schritt halten sei ein Problem beim Ausbau Erneuerbarer
n-tv
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien wird massiv vorangetrieben. Doch wohin mit dem Strom? Die Netzbetreiber im Nordosten vermissen ähnliche Anstrengungen der Politik beim Netzausbau.
Schwerin (dpa/mv) - Die Netzbetreiber in Mecklenburg-Vorpommern sehen sich beim forcierten Ausbau der Erneuerbaren vergessen. "Der begleitende und zwingend erforderliche Netzausbau der Stromnetze wird bis dato nicht gleichrangig priorisiert", hieß es vom Netzbetreiber Edis. Die aktuell im Land geplanten Änderungen seien zu stark auf den Ausbau der Erzeugungskapazitäten ausgerichtet. Ein einziges Projekt zum Bau von Freileitungen dauere von Planung bis Inbetriebnahme aktuell zwischen 8 und 12 Jahren.
Die optimale Lösung würde aus Sicht des Netzbetreibers jedoch nicht nur einen beschleunigten Ausbau der Stromnetze, sondern auch eine Ansiedlung von energieintensiven Industrien im Nordosten miteinschließen. Würde der Strom vor Ort genutzt, müssten die Netze weniger in Richtung Süddeutschland abtransportieren. Ähnlich äußerte sich auch die Schweriner Wemag Netz GmbH. Es gebe in deren Netz aktuell 2,3 Gigawatt an Leistung aus den Erneuerbaren: "Diese Leistung entspricht nahezu dem 6-fachen des maximalen, zeitgleichen Leistungsbezuges durch die Stromverbraucher im Netzgebiet".
Auch bei der Edis - deren Netz nicht nur den Osten Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch große Teile Brandenburgs einschließt - sieht es nicht besser aus: 12,4 Gigawatt an installierter Leistung durch Erneuerbare stünden hier 2,4 Gigawatt an Verbräuchen gegenüber.